Kalle Kilpert, der WPK17 aus der Sicht eines alten Hasen

Meine Eindrücke vom WKP2017 die mir im Sinn geblieben sind sind eher die kleinen Dinge, die Randerscheinungen und manchmal auch schnell vergessenen Momente hinter den Kulissen einer Tour wie dieser. Ich war mit meinem Team in Brasov (Stadt). Erstmals ein Pionierteam, welches direkt mit einem RT-Tisch in Brasov vor Ort zusammengearbeitet hat.

Die Aufbauarbeit zu dieser Tour liegt dabei mehrere Jahre zurück. Die von uns Konvoilern immer als „Brasov-Tour“ bezeichnete Tour endete eigentlich immer in Sfântu Gheorghe (einer eher ungarisch geprägten Gegend im Brasover Umland) bei der ortsansässigen Caritas, deren Netzwerk und Logistik wir für die Verteilung unserer Päckchen nutzten. Bei der vorletzten Tour lernten wir erstmals Tabler und LC’lerinnen von direkt aus Brasov kennen mit denen wir eine einzelne Verteilfahrt im Umland von Brasov zusammen gemacht hatten. Tags gleich luden uns die Mitglieder der Clubs zu einem Stadtrundgang und Abendessen nach Brasov ein. Der erste Kontakt war geknüpft.

Letzes Jahr fühlten wir den Jungs und Mädels dann etwas genauer auf den Zahn um herauszubekommen, ob das alles mit unseren Clubs zu schaffen ist. Äußerst positiv überrascht waren wir dann von den Möglichkeiten, die uns die Tabler darlegten. Halle vorhanden, Entlademöglichkeit bestens, Netzwerk mit Anlaufstellen gegeben! PERFEKT… WPK2017 hat eine neue Anlaufstelle!

Diesen Konvoi 2017 war es dann soweit. Unser LKW war mit mehr als 5.500 Päckchen beladen von Mölln (SH) zur ersten Brasov-Stadt-Tour gestartet. Als schon alter „Konvoi-Hase“ (mein 15.Konvoi) verlief die Fahrt selber unspektakulär. Höher schlug der Puls am Zielort. Wir fanden unsere Entladehalle auf Anhieb und entluden noch gleich nach der Ankunft unsere Päckchen. Viele tatkräftige Helfer seitens der Brasover Tabler, LC und Agora waren mit dabei.

Am ersten echten Tag begann der Pioniergeist mächtig zu grübeln… haben wir den Freunden doch zu viel zugemutet, die Touren waren eher zu klein gestrickt. „Päckchen-machen“ (=Auslieferungsfahrten) waren doch zu klein dimensioniert und zu weit entlegen geplant. Allerdings sind in einer 300.000 Einwohnerstadt die ärmeren Einrichtungen auch ziemlich von anderen Organisationen überlaufen und ein 3. oder 4. Päckchen wollten wir dann auch nicht dort abliefern.

So nutzten wir den ersten Tag zur Sortierung unserer Päckchen, denn die Anforderungsliste unserer Gastgeber war so perfekt nach Geschlecht und Alter erstellt, dass wir peinlichst berührt hin und wieder bei Päckchen für jugendliche Jungs mit den Achseln zucken mussten… Letztendlich verteilten wir aktiv ca. 1.500 Päckchen in 3 Tagen bevor es wieder zurück nach Hause ging.
Mein absolutes Highlight einer Verteilfahrt war eine kleinere Einrichtung, wo unser Brasover-Tabler Alex für uns an die Kinder eine kurze Ansprache hielt, wer wir denn sind und woher wir und die Päckchen kommen. Ein wenig Gänsehaut-Feeling nach 14 Konvois doch zum ersten Mal das echte Gefühl bekommen, dass unsere Päckchen mit den richtigen Worten in die richtigen Hände übergeben wurden. So soll es sein! So ließen wir die restlichen Päckchen mit einem richtig guten Gefühl bei unseren Freunden in Brasov, eben side-by-side!

Den Originalbeitrag finden Sie unter: http://konvoi-nach-odessa.blogspot.com/2017/12/kalle-kilpertl-der-wpk17-aus-der-sicht.html

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