Petra Sandmann: Moldawien, mein erster Konvoi
Der WPK 2016 ist einer der größten und emotional wichtigsten Höhepunkte für mich, in diesem Jahr. Ich habe ein stückweit Tagebuch geschrieben aber irgendwie, ab Gehörlosen Schule, habe ich den bemerkt das es jetzt nicht so wichtig ist,  weil ich mir so sicher bin dass  ich sowieso nichts mehr aus dieser Zeit vergessen werde!!!  und im „Hier sein“ möchte, die Bilder, die gemacht wurden sagen eh soviel aus…Emotionen pur!!! Aber ich schreibe nun, welcher Moment mir, gerade jetzt, immer wieder Tränen in die Augen schießen lässt  und wie es mir gegangen ist.
06.12.2016 Singerei: Wir besuchen in diesem Ort 3 Einrichtungen mit körperlich und geistig behinderten Kindern. Im Bus werden wir zunächst mit Kuscheltiere bewaffnet!!
In der ersten Einrichtung, „Centrul de ZI“, erwarten uns sehnsüchtig ca. 25 Kinder. Und so werden wir empfangen…ganz herzlich, freudig, überschwänglich und ausgelassen. Umarmung hier, Küsschen da, „give me five“!! drück, knutsch…einfach herrlich!!!
Gleich zu Beginn fallen mir zwei Mädchen auf. Das eine Mädchen trägt ein, überwiegend weißes Kleid…sie ist so zart und zerbrechlich, innerlich total freudig erregt! das andere Mädchen, auch zart..irgendwie apathisch, erschöpft, gebrechlich(muss auch von einer Betreuerin gestützt werden, wird auf einen Stuhl gesetzt)und irgendwie leer! Stephan nimmt besonders das erste Mädchen wahr und möchte ihr gerne ein Päckchen schenken, ich das zweite… Während der offiziellen Begrüßung fällt mein Mädchen plötzlich vom Stuhl auf den Boden…alles ist still! Björn, unser Polizist reagiert sofort und sorgt dafür das die Aufmerksamkeit von dem Mädchen genommen wird.
Für mich ist in diesem Moment klar wer mein Kuscheltier haben soll…ich gehe langsam, schleichend um die Betreuerin herum, auf sie zu und bücke mich zu ihr herunter. Zunächst schaut sie irgendwie ins Leere…Unsere Blicke begegnen sich…ich lächele sie an reiche ihr den Eisbär…in dem Moment, als wenn etwas in ihr entzündet wird, strahlt sie so unglaublich schön!! mir kommen die Tränen!! bleibe bei ihr und lege meine Hand auf ihren Bauch, auf ihre Beine…wir beide fühlen eine Erleichterung und Zufriedenheit!!
Ich kenne sie nicht, weiß nicht ihren Namen aber ich werde alles tun um sie wieder zu sehen!!
Beim  Abschied, aus dieser Einrichtung, nehme ich jede Betreuerin in den Arm und wir küssen uns auf die Wange…sie haben Tränen in den Augen! Ich auch! dabei wird mir auf einmal bewusst wieviel diese wunderbaren Frauen täglich für die ihr anvertrauten Kinder leisten und welche Verantwortung sie dafür übernehmen,….auf dem Weg zum Bus klopfe ich meine Thymusdrüse..( hex/hex….-)) bedeutet, bei sich bleiben! Kraft zentrieren!
Ich komme wieder nach Singerei….

Den Originalbeitrag finden Sie unter: http://konvoi-nach-odessa.blogspot.com/2016/12/petra-sandmann-moldawien-mein-erster.html

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