Meinen emotionalsten Moment vom WPK 17 zu schildern ist gar nicht so einfach. Es gab einfach zu viele davon 😉
Ich bin in diesem Jahr das zweite Mal mitgefahren. 2016 habe ich bereits viele wundervolle Momente bei der Päckchenübergabe in Kindergärten und verschiedensten Einrichtungen erlebt. Da konzentrierte ich mich allerdings eher auf die Rahmenbedingungen, wie„Huch, ich bin dabei, was erwartet mich und was muss ich tun“. Habe einfach das gemacht was alle machen und dabei schon so unglaublich viele schöne Momente mit nach Hause genommen.
Dieses Jahr war es anders. Im Vorfeld konnte ich nun aus dem Erlebten in den Kindergärten und Schulen in Bielefeld erzählen was an dem WPK so besonders ist und sie für diese Sache begeistern. Wir haben unglaublich viele Weihnachtspäckchen eingesammelt. So habe ich mich mehr als Botschafter unserer deutschen Kinder gefühlt und bin mit diesem Gefühl gefahren.
Zu Beginn unserer Reise war vieles ähnlich wie im letzten Jahr, nur das wir diesmal viel mehr Päckchen aufweisen konnten um damit noch mehr Kindern eine Freude zu bereiten.
Ich hatte aber keine Idee was mich dann im Süden von Moldawien erwartet. Denn letztes Jahr war ich für den Norden eingeteilt.
Nach einer langen Fahrt über unbefestigte Straßen tauchten dann irgendwann Häuser auf, ein Dorf! und ich dachte, wo kommen die denn jetzt her…Ja, auch hier leben Menschen und Kinder…ich habe so viel Armut, Ohnmacht und Aussichtslosigkeit noch nie gesehen und erlebt…
Wir haben dann dort mit Hilfe von Irina, unserer Vermittlerin, vielen Kindern in den Kindergärten mit unseren Weihnachtspäckchen einen glücklichen Moment beschert.
Ein ganz besonderer Moment für mich war die Übergabe an einen kleinen Jungen. Das Päckchen war ziemlich verschnürt, ich musste ihm helfen. Und auch ich brauchte viel Kraft dieses Klebeband zu durchreißen, was die Vorfreude und Neugier natürlich erhöhte. Nach viel Kraftaufwand war es nun endlich geschafft und der Junge öffnete erwartungsvoll den Deckel des Päckchens. Es waren viele schöne kleine Aufmerksamkeiten darin und eine Weihnachtskarte…der Junge schaute sich zuerst die Karte an und war auf den Text auf der Rückseite der Karte neugierig. Ich konnte es gar nicht fassen, dass ihm die Weihnachtskarte so wichtig war. Ich habe die Karte, in seinem Sinn, genommen und ihm folgendes vorgelesen.. “Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr wünscht Dir Uwe“…
Ich habe versucht ihm zu erklären, dass da ein Junge aus Deutschland, mit dem Namen Uwe ist, der ihm dieses Päckchen gepackt hat um ihm eine Freude zu machen. Er nahm den Deckel des Päckchens und machte das Päckchen ganz sachte zu. Er schaute nur noch ganz verträumt auf die lieben Grüße. Mir kamen die Tränen und ich war so gerührt. Diese Worte waren für ihn was ganz besonders, denn da ist jemand in Deutschland, der an ihn denkt.
Wie gesagt, ich habe viele schöne Momente erleben dürfen und bin sehr Dankbar dafür. Ich bin gerne wieder im Neuen Jahr dabei um den Kindern glückliche Momente zu schenken und um ihnen das Gefühl zu geben das wir an sie denken!
Liebe Grüße, Petra
Den Originalbeitrag finden Sie unter: http://konvoi-nach-odessa.blogspot.com/2017/12/petra-sandmann-moldawien-2017.html